Neue Besen kehren gut?

An einem heißen Sommertag machten wir uns am 2. Juli mit dem Zug und per Rad auf, um Johann Kröger in Oldendorf (Kreis Stade) zu besuchen. Herr Kröger beherrscht noch das alte Handwerk des Besenbindens.

So zeigte er uns, wie man damals zu Urgroßelterns Zeiten auf den Bauernhöfen aus Reisig einen Besen band. Die Reisigbündel bestehen aus jungen, biegsamen Birkenzweigen, die Herr Kröger im Winter in der Stader Geest geschnitten hat und die mindestens ein Jahr bei ihm in der Scheune getrocknet sind. Auf einem selbst geschmiedeten Dreibein wird ein Reisigbündel, bestehend aus ca. 30 Zweigen, zusammengepresst und dann mit Sisal fest zusammen gebunden. Zum Schluss wird noch ein Besenstiel aus geschältem Weiden- oder Haselnussholz in das Bündel getrieben. Nach ca. 10 Minuten ist Herr Kröger mit einem Besen fertig.

Seine Besen finden noch heute reißenden Absatz auf Handwerkermärkten in Norddeutschland. Manche kaufen einen Besen nur als Dekoration, aber andere, weil diese Besen besser als manche industriell gefertigten Besen den Hof kehren. So zählt zum Beispiel der Zoo in der Wingst zu seinen Stammkunden.

Zum Abschluss durfte jeder selbst ran und einen eigenen Besen binden, der auch mit nach Hause genommen werden durfte. Eine kleine Herausforderung auf dem Fahrrad. Und wir halten (nach Test) fest: Die neuen alten Besen kehren gut!